Wilde Blaubeeren gedeihen unter außergewöhnlichen Witterungsbedingungen. Der Winter in Kanada ist besonders kalt. So können die Temperaturen bei eisigem Wind schon mal auf -35 °C sinken. Zum Schutz vor Frost benötigen die Blaubeersträucher dann eine Schneedecke, da sonst der oberirdische Trieb erfriert. Die Wurzel bleibt in aller Regel verschont und treibt im Frühling wieder aus.
An den Zweigen der Blaubeersträucher zeigen sich jetzt etwa fünf bis sechs Blüten. Da diese bereits nach wenigen Tagen verblüht sind, bleibt wenig Zeit für die Bestäubung. Deshalb überlassen die Erzeuger nichts dem Zufall und stellen Bienenkästen auf. Die Bienen produzieren fleißig Honig – was wiederum Schwarzbären anlockt. Diese besuchen gerne die Felder und können dabei große Schäden anrichten. Die Erzeuger setzen daher auf Abschreckung, um die scheuen Tiere zu vertreiben.
Im Juli und August ist Erntezeit. Das ist nichts für Langschläfer! Noch vor Sonnenaufgang beginnt auf den Feldern die Arbeit. Am späten Vormittag ist Schluss, da es für die Beeren zu warm wird. Vom Handrechen bis hin zur Erntemaschine von der Größe eines Traktors ist alles im Einsatz. Die Früchte werden dabei von den Sträuchern gekämmt. Es dauert etwa drei Wochen, bis ein Feld abgeerntet ist. Die Beeren reifen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, so dass die Erntearbeiter jedes Feld in mehreren Durchgängen abernten.
Nach der Beerenernte verfärben sich die Sträucher tiefrot. Viele Farmer mähen jetzt die Felder, damit die Sträucher im nächsten Jahr kräftig austreiben. Erst im darauf folgenden Jahr entwickeln sich wieder Blüten und Früchte. Jede Fläche wird also nur alle zwei Jahre abgeerntet.